25. Oktober 2023, Bürgerhaus Pullach, 19:00 Uhr
Vortrag: „Wir hatten keine Jugend“ – Schicksale jugendlicher Zwangsarbeiter*innen
Referent: Thomas Muggenthaler, Regensburg
Im Vortrag „Wir hatte keine Jugend“ geht es um junge Menschen, die während des Zweiten Weltkrieges zur Zwangsarbeit verschleppt worden sind. Die Jugendlichen stammten aus Polen und der damaligen Sowjetunion und waren in Bayern im Arbeitseinsatz. Anhand von Originalaufnahmen aus Zeitzeugeninterviews, die er in den letzten beiden Jahrzehnten geführt hat, berichtet Thomas Muggenthaler über die Schicksale der Jugendlichen, die vor allem in Schwerpunkt Oberbayern Zwangsarbeit leisten mussten. Die Spannbreite ihrer Arbeitseinsätze ging von der Landwirtschaft, Handwerksbetrieben, der Reichsbahn bis hin zu Industriebetrieben und auch Klöstern und Privathaushalten.
Ein Schwerpunkt sind die Erfahrungen von Larissa Fischer, die als junge Zwangsarbeiterin in Pullach arbeiten musste und dann nach 1945 hier geblieben ist.
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Thomas Muggenthaler ist Journalist beim Bayrischen Rundfunk in Regensburg.
Seit Jahrzehnten beschäftigt er sich mit dem Thema „Zwangsarbeit in Bayern“. Für sein Buch „Wir hatten keine Jugend“, erschienen 2003, waren ihm noch viele persönliche Interviews möglich.
Seine Aufklärungsarbeit wurde vielfach ausgezeichnet, so 2015 von der Republik Polen mit dem Orden „Bene Merito“. 2019 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Regensburg.
Sein Dokumentationsfilm „Verbrechen Liebe“ bekam 2015 den Bayrischen Fernsehpreis. Für den Film „Todeszug in die Freiheit“ haben Thomas Muggenthaler und Andrea Mocellin 2018 den Sonderpreis ‚Milena Jesenska‘ des deutsch-tschechischen Journalistenpreises erhalten und waren 2019 für den Grimme-Preis nominiert.