Die Großhesseloher Brücke

Buchvorstellung der Gemeinde Pullach am 4. Dezember 2023

Band 11 der Pullacher Schriftenreihe:  176 Seiten, 207 Abbildungen
Hg. Gemeinde Pullach im Isartal, ISBN 978-3-9820141-7-3

Vier Jahre nach Eröffnung der ersten deutschen Bahnlinie zwischen Nürnberg und Fürth begannen 1838 Planungen zu Bahnverbindungen zwischen Bayern und Österreich. Diese führten über langjährige staatliche Verhandlungen zu Beginn der 1850er Jahre zu Staatsverträgen und zum Beginn der beiden großen Projekte: Der Bahnlinien München – Salzburg und Rosenheim – Kufstein, die weitere Verbindungen von Tirol bis Venedig und im Südosten von der Steiermark bis Triest ermöglichen sollten.

Die Querung der Isar, die 1850 für Großhesselohe vorgesehen worden war, führte in den Jahren 1851 – 1857 zum Bau der Großhesseloher Brücke, einer hinsichtlich Größe, Konstruktion und Architektur hochmodernen, beeindruckenden und ortsbildprägenden Erscheinung mit einer neuartigen eisernen Tragwerkskontruktion und Pfeilern in Ziegelbauweise, an der berühmte Ingenieure wie Friedrich August von Pauli (1802 – 1883) und Heinrich Gotffried Gerber (1832 – 1912) gewirkt haben.

Von 1860, dem Jahr der Fertigstellung der Maximiliansbahn, bis 1871 trug die Brücke den gesamten Fernverkehr von München in Richtung Süden/Südosten, dann wurde die Strecke von München über Grafing nach Rosenheim fertig, die bei weniger Steigungen größere Zuglasten verkraften konnte.

Bis 1983 konnte die alte Brücke mit zahlreichen Reparaturen funktionsfähig gehalten werden. Selbst die Zeit des Krieges überstand sie nahezu unversehrt. Dann allerdings war der Verschleiß an steinernem Aufbau und stählernen Tragwerken unübersehbar. In nur zwei Jahren, bis 1985, wurde die beeindruckende alte Brücke abgerissen und an gleicher Stelle durch eine neue ersetzt, die mittlerweile bereits beinahe 40 Jahre zuverlässig ihren Dienst tut.

Das Buch von Armin Franzke beschreibt eindrucksvoll die Geschichte der Brücke und des benachbarten Staatsbahnhofs Großhesselohe und zeigt zahlreiche Bilder, Stiche, Fotos, Postkarten und Pläne des Bauwerks aus privaten Sammlungen.