Bahnhof Pullach

 

Die Station Pullach ging am 10. Juni 1891 mit Betriebsaufnahme des ersten Abschnitts der Isartalbahn von Thalkirchen bis Schäftlarn in Betrieb. Pullach erhielt ein kleineres Bahnhofsgebäude als die Nachbarstationen – in seiner Grundstruktur mit offener Wartehalle und beidseitig flankierenden Gebäuden entsprach es aber der Architektur der übrigen Stationsgebäude der Isartalbahn. Das Bahnhofsgebäude war bereits 1890 errichtet worden. Die Gleisanlagen konnten mit dem zweigleisigen Ausbau der Isartalbahn im Abschnitt von München Isartalbahnhof nach Höllriegelskreuth erweitert werden. Der Bahnhof Pullach besaß nun drei Gleise. Über die Hauptgleise 2 und 3 wurde der Zugverkehr abgewickelt. Das Gleis 1, direkt vor dem Bahnhofsgebäude, diente hauptsächlich dem Güterverkehr bzw. den dafür notwendigen Rangierfahrten. An das Gleis 1 schloss ein Ladegleis und einem kleinen Güterschuppen an.

Abb.: Station Pullach 1922

Im Jahr 1973 wurden die Bahnhofsanlagen für die Integrierung in das Münchner S-Bahn-System umgebaut, dabei wurde auf das Gleis 1 und das Ladegleis verzichtet, sodass der Bahnhof nun zum Haltepunkt wurde. Die beiden Bahnsteige wurden auf eine Höhe von 76 Zentimetern gebracht. Pullach war jedoch weiterhin mit einem Schrankenwärter besetzt, der die Bahnübergangsanlagen im Zuge der Münchner Straße und der Pater-Rupert-Mayer-Straße bediente. Die Bahnübergänge wurden zusätzlich durch Signale abgesichert, die der Schrankenwärter zu bedienen hatte. In der Sprache der Bahn nannte man diese Betriebsform eine „Deckungsstelle“.

(Armin Franzke)

(Beitrag wird fortgesetzt)