Brunnhaus an der Isar

(Denkmalliste: An der Isar 2)

DAS „BRUNNHAUS“ AN DER ISAR

25. September 2014: Exkursion zu einem Pullacher „Wasser“-Denkmal in Großhesselohe

Eine Gruppe des Geschichtsforums konnte am 25. September  ein ganz spezielles Pullacher Denkmal besichtigen: das „Brunnhaus“ an der Isar (unterhalb der Waldwirtschaft in Großhesselohe). Prof. Justus Thyroff, Architekt und Mitglied des Geschichtsforums, hatte eingeladen. Die Familie Thyroff hat das denkmalgeschützte Haus, erbaut 1715, in den 1990er Jahren saniert und wohnt seither dort.

Im Mittelpunkt stand das Thema „Wasser“:  Das Wasser aus den Quellen des Isarhangs wurde einst im ehemals „kurfürstlichen“ Brunnhaus gefasst und dort mit großen wasserbetriebenen Pumpen hinauf zum (heute noch stehenden) Wasserturm am Promenadeweg gepumpt. Von dort ging die Leitung weiter Richtung Solln und dann durch die Hofbrunnstraße zum Schloss Fürstenried. Das Großhesseloher Brunnhaus garantierte die Wasserversorgung des Schlosses. Das zweite „Parkbrunnhaus“, ca. 500 Meter entfernt,  datiert vom Anfang des 19.Jh. und war zur Wasserversorgung der sog. „Sauschütt“ im Forstenrieder Park erbaut worden (vom Parkbrunnhaus sind heute nur noch wenige Überreste vorhanden).

Der Abend begann mit einem kurzen Spaziergang zum Parkbrunnhaus. Auf dem Weg mit ziemlich viel „Batz“ und bemoosten Bäumen war schnell klar,  wie viel Wasser aus dem Isarhang kommt!  Zurück im Brunnhaus erläuterte Herr Thyroff die frühere Technik zur Wassergewinnung. Diese war gut nachvollziehbar, auch wenn  nur noch wenige technische Gerätschaften vorhanden sind, nachdem die Wasserförderung ca. Mitte des 20. Jahrhunderts eingestellt worden ist. Doch allein der Ort – das gewölbte Untergeschoß aus der Barockzeit – beeindruckte Alle! Durch ein weiteres Untergeschoß gelangten wir in den Garten, der auf dem Niveau des Isarufers liegt.

Dann ging es in die Wohnräume. Herr Thyroff war wunderbarer Gastgeber mit Speis und Trank und zugleich Referent. Er beschrieb die Geschichte des Hauses und den Umgang mit dem Baudenkmal: Bei der Sanierung des schon fast verfallenen Hauses hatte es vielfältige Überraschungen und Herausforderungen gegeben – zahlreiche „Vorher-Nachher“-Fotos   dokumentierten dies. Aber irgendwann war das Gebäude dann bezugsfertig als schöne, sehr individuelle Bleibe, und die Bewohner/innen wie der Denkmalschutz waren zufrieden. Unsere Gruppe bewunderte diese Leistung und das so gelungene Projekt und bedankte sich für den interessanten und netten Abend!

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