Termine

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Bitte merken Sie sich folgende Termine vor:


Mittwoch, 15. März 2023, Bürgerhaus Pullach, 19:00 Uhr

VortragWege übers Land. Die Entwicklung des frühen NSDAP-Netzwerks von München ins Oberland und das Isartal 1918-1923“. Eine Spurensuche mit Lücken

Referentin Dr. Susanne Meinl

Oberbayern lebte vom Ende des Ersten Weltkriegs bis 1923 fast im Ausnahmezustand: Revolution, Räterepublik, Hyperinflation, Hitlerputsch. Diese Zeit ist Thema des neuen Buchs „Revolution und Reaktion“*).

Susanne Meinl, eine der Herausgeberinnen, stellt uns ihren Beitrag vor: Sie nimmt uns mit auf einen Ausflug in das Isartal südlich von München und die angrenzenden Landkreise.

Im Berliner Bundesarchiv in Berlin zeigt sich bei einem Blick in das frühe Mitgliedsverzeichnis, dass die Gründung und der Aufbau der NSDAP keineswegs nur eine städtische Angelegenheit war. Enttäuschte, Nationalisten, Völkische und Antisemiten vom Land reisten nach München, um sich die neue Partei anzuschauen und manche wurden anschließend Multiplikatoren in ihren Heimatorten. Ende 1923 fanden sich schon 14 Ortsgruppen im Oberland.

Warum entwickelten sich diese in manchen Orten und Regionen des Oberlands, in anderen nicht? Welche Menschen schlossen sich der neuen rechten Partei an? Welche Rolle spielten Verkehrsverhältnisse und ländliche Strukturen? Welche Propagandisten redeten in den Versammlungen?

Diese Fragen greift Susanne Meinl in ihrem Vortrag auf – ein bisher wenig bekanntes Kapitel der Geschichte unserer nahen Umgebung.

*)„Revolution und Reaktion. Die Anfänge der NS-Bewegung im bayerischen Oberland 1919 bis 1923“.
Hg. Edith Raim, Susanne Meinl, Ulrike Haerendel, Marion Hruschka. München 2022 (Allitera).

„Front“ 20.2.1932


Samstag, 18. März 10:30-12:30 Uhr
(
VHS Pullach in Kooperation mit dem Geschichtsforum)

Führung „Das ehemalige Berchmanskolleg“

Hans Wiedmeyer

Das ehemalige Berchmanskolleg, lange philosophische Hochschule der Jesuiten, heute Pater-Rupert-Mayer-Schulen, hat eine bewegt Geschichte. Die Führung zeigt die Kirche, eine umfangreiche Fotoausstellung und die Kellergewölbe.

Anmeldung (unbedingt erforderlich! ) bei VHS Pullach (www.vhs-pullach.de)
Kurs 5501, 5 EUR


Vortrag verschoben, neuer Termin folgt:

Vortrag:  „Wir hatten keine Jugend“ – Schicksale jugendlicher Zwangsarbeiter*innen

Referent: Thomas Muggenthaler, Regensburg

Im Vortrag „Wir hatte keine Jugend“ geht es um junge Menschen, die während des Zweiten Weltkrieges zur Zwangsarbeit verschleppt worden sind. Die Jugendlichen stammten aus Polen und der damaligen Sowjetunion und waren in Bayern im Arbeitseinsatz. Anhand von Originalaufnahmen aus Zeitzeugeninterviews, die er in den letzten beiden Jahrzehnten geführt hat, berichtet Thomas Muggenthaler über die Schicksale der Jugendlichen, die in Bayern (Schwerpunkt Oberbayern) Zwangsarbeit leisten mussten. Die Spannbreite ihrer Arbeitseinsätze ging von der Landwirtschaft, Handwerksbetrieben, der Reichsbahn bis hin zu Industriebetrieben und auch Klöstern und Privathaushalten.

Ein Schwerpunkt sind die Erfahrungen von Larissa Fischer, die als junge Zwangsarbeiterin in Pullach arbeiten musste und dann nach 1945 hier geblieben ist.

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Thomas Muggenthaler ist Journalist beim Bayrischen Rundfunk in Regensburg. Seit Jahrzehnten beschäftigt er sich mit dem Thema „Zwangsarbeit in Bayern“. Seine Aufklärungsarbeit wurde vielfach ausgezeichnet, so 2015 von der Republik Polen mit dem Orden „Bene Merito“. 2019 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Regensburg.
Sein Dokumentationsfilm „Verbrechen Liebe“ bekam 2015 den Bayrischen Fernsehpreis. Für den Film „Todeszug in die Freiheit“ haben Thomas Muggenthaler und Andrea Mocellin 2018 den Sonderpreis ‚Milena Jesenska‘ des deutsch-tschechischen Journalistenpreises erhalten und waren 2019 für den Grimme-Preis nominiert.