Höllriegelpark

(Denkmalliste: Nahe ‚An der Grünwalder Brücke.‘)

HÖLLRIEGELPARK

Seit Herbst 2019 stehen auf Initiative der Pullacher Agenda 21 in dem kleinen Landschaftspark Infotafeln, die den Park und die einzelnen Monumente  erläutern.

Zwei Beiträge stehen zum Download bereit:

Der Höllriegel-Park in Pullach

Mit freundlicher Genehmigung der Verfasserin und des Bayerischen Landesverbandes für Heimatpflege e.V., in dessen Zeitschrift „Schönere Heimat“ dieser 2005 in Heft 1 erschienen ist.

Auf den Spuren von Franz Höllriegel

Beitrag erschienen in der Pullacher Schriftenreihe Band 3 (2006). Mit freundlicher Genehmigung der Gemeinde Pullach.

Die Verfasserin der beiden vorstehenden Beiträge, Dipl.-Ing. Univ. Lea M. Zapf, vormals Heinz, ist als Landschaftsarchitektin in München tätig.


FRANZ HÖLLRIEGEL UND SEIN LANDSCHAFTSPARK IM ISARTAL BEI PULLACH

  1. November 2016: Vortrag von Prof. Justus Thyroff, Pullacher Geschichtsforum

„Der Steinmetz des Königs“ wurde er in München genannt – der Steinmetzmeister Franz Höllriegel (1794 -1858), der in der Zeit von König Ludwig I. zunächst an der Glyptothek und dann an den meisten berühmten Gebäuden der Baumeister Klenze und Gärtner gearbeitet hat.

Mit seinem Vortrag versetzte Prof. Justus Thyroff die ZuhörerInnen beim Offenen Treff des Pullacher Geschichtsforums am 30. November in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts und ließ Münchner und Pullacher Baugeschichte lebendig werden.

Nachdem Höllriegel vom König mit dem Nagelfluhsteinbruch im Isartal (heute Gebiet des Klettergartens) belohnt worden war, erwies er sich als geschickter Unternehmer – als der erste in Pullach. Mit bis zu 250 überwiegend italienischen Arbeitern produzierte er Nagelfluh-Blöcke – damals als „Naturbeton“ begehrt für Fundamente großer Bauwerke.

Er erwarb Gelände an der Isar und baute für seine Arbeiter und für seine Familie Wohn- und Wirtschaftsgebäude (heute Brückenwirt). 1852 erhielt er von Max II. die königliche Erlaubnis, sein Gebiet „Höllriegels Gereuth“ zu nennen. Dieses verschönte er nun mit einem – wie damals beliebten – „Landschaftspark“ im englischen Stil: mit Wiesen und Baumgruppen und geschwungenen Wegen, mit Sichtachsen zu den Burgen Grünwald und Schwaneck sowie mit einigen Monumenten (Kapelle, Terrasse, Monopteros, Andachtskreuz, Mariensäule). Bis 1858 schuf er ein Kleinod, das bis in die Zeit um 1900 in zahlreichen Abbildungen und Postkarten festgehalten wurde.

Heute steht das Gelände, in dem ein Teil der Monumente erhalten ist, unter Denkmalschutz; der Park ist stark zugewachsen und so kaum noch in seiner Struktur erkennbar. Verschiedene Ansätze zur Wiederherstellung des Landschaftsparks (insbesondere durch die Pullacher Agenda 21) waren bisher nicht dauerhaft.

Die Diskussion nach dem Vortrag beim Geschichtsforum richtete sich daher darauf, wie dieses Pullacher Denkmal einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden könnte – mit dem Ziel, den Park wieder in seiner originalen Gestalt erfahrbar zu machen. Der erste Schritt hierzu: Im Frühjahr wird Prof. Thyroff eine Führung anbieten, bei der Interessierte den Höllriegel-Park genauer kennenlernen können. Der Termin wird rechtzeitig auf der Website stehen (www.pullacher-geschichtsforum.de).

Angelika Bahl-Benker, Vorsitzende Pullacher Geschichtsforum e.V.

Erschienen im Isaranzeiger, 7. Dezember 2016.