WEGE ÜBERS LAND. DIE ENTWICKLUNG DES FRÜHEN NSDAP-NETZWERKS VON MÜNCHEN INS OBERLAND UND INS ISARTAL 1918-1923


Eine Spurensuche mit Lücken

Vortrag von Dr. Susanne Meinl

Oberbayern lebte vom Ende des Ersten Weltkriegs bis 1923 fast im Ausnahmezustand: Revolution, Räterepublik, Hyperinflation, Hitlerputsch. Diese Zeit ist Thema des neuen Buchs „Revolution und Reaktion“*).

Susanne Meinl, eine der Herausgeberinnen, stellt uns ihren Beitrag vor: Sie nimmt uns mit auf einen Ausflug in das Isartal südlich von München und die angrenzenden Landkreise.

Im Berliner Bundesarchiv in Berlin zeigt sich bei einem Blick in das frühe Mitgliedsverzeichnis, dass die Gründung und der Aufbau der NSDAP keineswegs nur eine städtische Angelegenheit war. Enttäuschte, Nationalisten, Völkische und Antisemiten vom Land reisten nach München, um sich die neue Partei anzuschauen und manche wurden anschließend Multiplikatoren in ihren Heimatorten. Ende 1923 fanden sich schon 14 Ortsgruppen im Oberland.

Warum entwickelten sich diese in manchen Orten und Regionen des Oberlands, in anderen nicht? Welche Menschen schlossen sich der neuen rechten Partei an? Welche Rolle spielten Verkehrsverhältnisse und ländliche Strukturen? Welche Propagandisten redeten in den Versammlungen?

Diese Fragen greift Susanne Meinl in ihrem Vortrag auf – ein bisher wenig bekanntes Kapitel der Geschichte unserer nahen Umgebung.
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*)„Revolution und Reaktion. Die Anfänge der NS-Bewegung im bayerischen Oberland 1919 bis 1923“.
Hg. Edith Raim, Susanne Meinl, Ulrike Haerendel, Marion Hruschka. München 2022 (Allitera).


„Front“ 20.2.1932